Der Preis für die Architektur geht in diesem Jahr an den Architekten und Architekturkritiker Martin Steinmann. Die Jury hat seinen Einfluss auf die schweizerische Architekturszene als Professor, Redakteur, Architekturkurator und Planer geehrt:
Martin Steinmann ist ein profunder Kenner der schweizerischen Architekturszene und hat diese während seiner Tätigkeit als Professor an der ETH Lausanne und mit einer Vielzahl von Texten und Publikationen massgebend mitgeprägt. Als Redaktor verschiedener Fachzeitschriften und Mitorganisator von Ausstellungen befasste er sich immer wieder mit der Wahrnehmung von Architektur. Gemeinsam mit Diener & Diener Architekten und Felix Josef Müller realisierte er unlängst die vielbeachtete Erweiterung des Stadtmuseums Aarau.
Der Architekt und Autor Martin Steinmann (1942, Zürich) setzt sich seit mehr als vier Jahrzehnten mit der neueren Architektur vor allem in der Schweiz auseinander: mit Forschungen, Publikationen, Ausstellungen. Er studierte an der ETH Zürich, arbeitete als Architekt und ab 1968 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut gta, wo er das CIAM-Archiv aufbaute. 1978 schloss er diese Arbeit mit einer Dissertation ab, die mit der ETH-Medaille ausgezeichnet wurde. 1980 bis 1986 leitete er die Zeitschrift archithese, dann gründete er mit Irma Noseda in Zürich die arge baukunst und war 1987-2006 Professor für Entwerfen an der ETH Lausanne, wo er an der Zeitschrift Faces beteiligt war und an der Jahresschrift matières noch beteiligt ist.
Als Autor zahlreicher Publikationen hat Steinmann der Architekturdebatte nicht nur in der Schweiz wichtige Impulse gegeben: mit seiner Ausstellung Tendenzen – neuere Architektur im Tessin machte er 1975 die sogenannte Tessiner Schule international bekannt. Steinmann hat verschiedentlich mit dem Künstler Hugo Suter, mit dem Fotografen Walter Mair und vor allem mit dem Architekten Roger Diener zusammengearbeitet und war 2006-2015 an der Erweiterung des Stadtmuseums Aarau beteiligt.